Siedlungsentwicklung in Galgenen und Siebnen-Galgenen

Bis vor einigen Jahrzehnten bestand der Dorfteil Galgenen aus zahlreichen, weit zerstreuten Gehöften, die von der fruchtbaren Ebene bis weit hinauf in den Galgener Berg reichten. Landschaft und Bewirtschaftung waren in hohem Masse von den Bachläufen geprägt, die mit Hochwasser und Schutt die Siedlungstätigkeit einschränkten. Die schnurgerade Landstrasse, heute Kantonsstrasse genannt, wurde 1840 gebaut und löste keine grosse Bautätigkeit aus. Links und rechts befanden sich kleinere und grössere Heimwesen mit den saftigen, mit Obstbäumen zahlreich bepflanzten Matten und Wiesen. Heute noch besteht eine grosse Anzahl Bergheimwesen, die den Vorder- und Hinterberg bis auf eine Höhe von 1100 Meter über Meer besiedeln. Die Industrialisierung begann schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und breitete sich von Siebnen her über die ganze March aus. Im Jahre 1834 wurde in Siebnen durch Caspar Honegger (1804 bis 1881) eine Weberei in Betrieb genommen. Mit der Betriebseröffnung der Bahnlinie Zürich-Ziegelbrücke im Jahre 1875 ergaben sich für die wirtschaftliche Weiterentwicklung neue Perspektiven. Das Dorf Siebnen entwickelte sich zusehends. Weitere neue Fabriken wurden gebaut, so die Spinnerei Hürlimann (heute Gewerbehaus) an der Wägitalstrasse 42 und im Jahre 1896 die Möbelfabrik Rüttimann, die in der Hochblüte um die 300 Angestellte zählte. In Galgenen wurde im Jahre 1863 die Mechanische Weberei am Spreitenbach/Zeughausstrasse (1936 von der Firma Ruoss-Kistler übernommen) in Betrieb genommen. Galgenen verkörpert seiner Lage nach noch heute das charakteristische Bild einer Landgemeinde. Der Bevölkerungszuwachs betrug vom Jahre 1900 bis zum Jahre 1950 lediglich 889 Personen, während die Bevölkerung allein in den Jahren 1985 bis 2000 um 895 Personen anstieg. Gegen Ende der 70er und anfangs der 80er Jahre setzte auch in der Gemeinde Galgenen ein regelrechter Bauboom ein. So entstanden innert kurzer Zeit neue Wohnquartiere im Buechli, in der Achern, Steinweid, Heizen usw. Die Lebens- und Wohnqualität darf in unserer Gemeinde mit der ruhigen Lage abseits der Autobahn und dem nahen Erholungsraum als ausgezeichnet taxiert werden. Durch verschiedene aufstrebende Gewerbe- und Handelsbetriebe kann auch eine schöne Anzahl an Arbeitsplätzen angeboten werden. Das Ziel der Behörden ist und bleibt, Galgenen eine vernünftige Entwicklung angedeihen zu lassen unter Berücksichtigung der guten Wohnqualität und unter Beibehaltung des ländlichen Charakters der Gemeinde.